Dienstag, 14. März 2017

Die Venus, der Star des Abends

 
Die Venus ist zurzeit (noch) abends am Westhimmel als sogenannter „Abendstern“ zu sehen.
Sie nähert sich (von der Erde aus gesehen) immer weiter der Sonne und erreicht am 25.3.2017 um 11 Uhr ihre „untere Konjunktion“ mit der Sonne. Das heißt, sie zieht zwischen Sonne und Erde scheinbar knapp an der Sonne vorbei, hat bei diesem Umlauf ihre minimale Entfernung zur Erde (ca. 42 Millionen km) und erscheint deshalb besonders groß (fast eine Bogenminute). Von der Erde aus gesehen wird sie von hinten beleuchtet und zeigt ihre beleuchtete Fläche als schmale, helle Sichel. Ab April wird sie dann als "Morgenstern" am Osthimmel sichtbar.
 
Anbei ein Video, das ich gestern Abend, am 13.3.2017 um 19 Uhr 21, kurz vorm Beobachtungsabend auf dem Platz vor der Sternwarte aufgenommen habe. Die ersten der gestern zahlreichen Besucher konnten so bereits vor 20 Uhr die Venus live am Bildschirm und auch durch ein Okular bestaunen.


Aufnahmetechnik:
Nachgeführte Russentonne (100 mm Öffnung, 1000 mm Brennweite), mit 2-fach Telekonverter und Zwischenring, daran eine Webcam (Philips ToUcam PRO II 840K) mit IR-Sperrfilter; die effektive Brennweite war ca. 2300 mm.
 
Bearbeitung:
Die 37-Sekunden-Videosequenz habe ich in 1125 Einzelbilder (640x480 Pixel) zerlegt, den Kontrast und etwas die Helligkeit erhöht und Ausschnitte von 320x320 Pixel angefertigt. Die nun kleineren Bilder habe ich dann wieder zu einem Video zusammengefügt und in eine speichersparende Version konvertiert.
 
Wegen des niedrigen Standes der Venus (10,5° Höhe) legte das Licht eine sehr lange Strecke in der Luft zurück. Luftunruhe bewirkt das starke „Wabern“ des Bildes und die Dispersion in der Luft verursacht die Aufspaltung der verschiedenen Farben (blauer oberer und roter unterer Rand).
 
Aus einem Video vom Vortag (12.3.2017) mit der gleichen Aufnahmetechnik habe ich versucht, ein brauchbares Einzelbild zu gewinnen.
Das manuelle Verschieben der Blau- und Rotanteile des Bildes brachte die Farbsäume nicht ganz zum Verschwinden. Deshalb habe ich aus rund 1900 Bildern die besten ausgesucht (per Giotto-Software) und daraus dann nur den Grün-Anteil der Bilder verwendet und mit doppelter Auflösung überlagert. Mit starkem Schärfen habe ich letztendlich das beigefügte Einzelbild erhalten.
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Gruß, Peter Bentz

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